Teilnehmer über die Aktion „Fallen“

Die Aktion „Fallen“ am Montag beeindruckte nicht nur Passanten, die zur gegebenen Zeit auf der Zeil unterwegs waren. Auch zahlreiche Teilnehmer gaben uns viele Rückmeldungen und zeigten sich bewegt. Einige Stimmen möchten wir mit Ihnen teilen:

Liebe Frau Rabow,

ich möchte mich für Ihre gestrige künstlerische Aktion nochmals sehr herzlich bedanken. Meine Teilnahme war für mich ein Stück Erinnerungsarbeit für meinen Vater, für die vielen Unschuldigen im KZ Katzbach gefangenen und geschundenen und es war für mich eine Möglichkeit, aktiv etwas für die Erinnerung an dieses Themas in der Öffentlichkeit zu tun. […]
Ich denke, dass wir nicht unsere Geschichte und unseren „Auftrag“ vergessen dürfen, damit unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel eine glückliche in Freiheit und Gleichheit sowie in Frieden und mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung sein kann.

An der Dokumentation u.ä. bin ich sehr interessiert.

Herzliche Grüße
Ihr
René Dumont

250 Menschen fallen am Montagnachmittag zu Boden. Passanten schauen irritiert, sprechen z.T. auch die am Boden Liegenden an, warum sie das tun. Eine besondere Art des Gedenkens an die 528 namentlich bekannten ermordeten Opfer des ehemaligen KZ Katzbach, inmitten Frankfurts in den Adlerwerken. Ich bin einer von denen, die nur wenige Minuten auf dem Betonboden liegen, bis die Umrisse mit Kreide nachgezeichnet sind. Der Boden ist kalt, eklig, Hühnchenreste und Zigarettenstummel, am Rande liegend frage ich mich, wann mich der erste Passant mit dem Schuh am Kopf trifft. Wenige Minuten nur, gut wenn es vorbei ist, wir wieder aufstehen können. Wie viel mehr haben sie gelitten, deren Namen wir auf den Boden neben die Kreideumrisse schreiben. Ein wenig Aufmerksamkeit inmitten der Stadt, auf der Zeil, für eine Stunde. Ich hoffe, dass mehr bleibt von dieser Aktion, nämlich die nicht zu vergessen, die gelitten haben und gestorben sind mitten unter uns.

Franz Biebl

Eine gelungene Aktion zum Erinnern an eine dunkle Zeit in Deutschland zwischen 1933 und 1945. Gerade heute ist es wieder wichtig an die Opfer von Gewalt und Terror der Nazis zu gedenken, auch in Hinblick auf die zehn Ermordenden der Thüringer Neonazi-Zelle heutzutage. Ich bin froh und dankbar, an der Aktion „Fallen“ mitgemacht zu haben, denn jedes Opfer hat immer einen Namen und war ein Mitmensch wie Du und Ich.

Bodo A. von Kutzleben
Frankfurt am Main