Video zur Aktion „Fallen“ am 24.03.2014
Die Aktion „Fallen“ am 24.03.2014 bildete den Auftakt zum Projektjahr „Störungen und Irritationen im öffentlichen Raum“.
Die Aktion „Fallen“ in der Presse
Zahlreiche Medien, darunter Zeitungen, Fernsehsender und private Blogger, berichteten über die Aktion „Fallen“ am 24. März. Einige Artikel aus dem Online-Bereich haben wir hier für Sie verlinkt.
- Frankfurter Rundschau: „Menschen fallen an Hauptwache zu Boden„
- Frankfurter Neue Presse: „Performance auf der Zeil erinnert an KZ Katzbach in Adlerwerken„
- regiomelder.de: „Zum Gedenken an KZ-Opfer: Kunst-Performance lässt Hunderte zu Boden gehen„
- The Telegraph: „Pictures of the Day„
- rheinmaintv: Videobeitrag „Gedenken an KZ-Außenlager in Frankfurt„
- Internationale Gesellschaft für Menschenrechte: „‚Fallen‘ zum Gedenken an Frankfurter KZ-Opfer„
- frankfurt.de: „Gedenken an das KZ-Außenlager ‚Katzbach‘ in den Adlerwerken„
- schmerzwach.blogspot.de: Ein Teilnehmer beschreibt seine Eindrücke in „Fallen – eine Irritation im öffentlichen Raum„
Teilnehmer über die Aktion „Fallen“
Die Aktion „Fallen“ am Montag beeindruckte nicht nur Passanten, die zur gegebenen Zeit auf der Zeil unterwegs waren. Auch zahlreiche Teilnehmer gaben uns viele Rückmeldungen und zeigten sich bewegt. Einige Stimmen möchten wir mit Ihnen teilen:
Liebe Frau Rabow,
ich möchte mich für Ihre gestrige künstlerische Aktion nochmals sehr herzlich bedanken. Meine Teilnahme war für mich ein Stück Erinnerungsarbeit für meinen Vater, für die vielen Unschuldigen im KZ Katzbach gefangenen und geschundenen und es war für mich eine Möglichkeit, aktiv etwas für die Erinnerung an dieses Themas in der Öffentlichkeit zu tun. […]
Ich denke, dass wir nicht unsere Geschichte und unseren „Auftrag“ vergessen dürfen, damit unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel eine glückliche in Freiheit und Gleichheit sowie in Frieden und mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung sein kann.An der Dokumentation u.ä. bin ich sehr interessiert.
Herzliche Grüße
Ihr
René Dumont
250 Menschen fallen am Montagnachmittag zu Boden. Passanten schauen irritiert, sprechen z.T. auch die am Boden Liegenden an, warum sie das tun. Eine besondere Art des Gedenkens an die 528 namentlich bekannten ermordeten Opfer des ehemaligen KZ Katzbach, inmitten Frankfurts in den Adlerwerken. Ich bin einer von denen, die nur wenige Minuten auf dem Betonboden liegen, bis die Umrisse mit Kreide nachgezeichnet sind. Der Boden ist kalt, eklig, Hühnchenreste und Zigarettenstummel, am Rande liegend frage ich mich, wann mich der erste Passant mit dem Schuh am Kopf trifft. Wenige Minuten nur, gut wenn es vorbei ist, wir wieder aufstehen können. Wie viel mehr haben sie gelitten, deren Namen wir auf den Boden neben die Kreideumrisse schreiben. Ein wenig Aufmerksamkeit inmitten der Stadt, auf der Zeil, für eine Stunde. Ich hoffe, dass mehr bleibt von dieser Aktion, nämlich die nicht zu vergessen, die gelitten haben und gestorben sind mitten unter uns.
Franz Biebl
Eine gelungene Aktion zum Erinnern an eine dunkle Zeit in Deutschland zwischen 1933 und 1945. Gerade heute ist es wieder wichtig an die Opfer von Gewalt und Terror der Nazis zu gedenken, auch in Hinblick auf die zehn Ermordenden der Thüringer Neonazi-Zelle heutzutage. Ich bin froh und dankbar, an der Aktion „Fallen“ mitgemacht zu haben, denn jedes Opfer hat immer einen Namen und war ein Mitmensch wie Du und Ich.
Bodo A. von Kutzleben
Frankfurt am Main
Danke
an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion „Fallen“ am 24. März 2014 in Frankfurt.
Durch Ihr großartiges Engagement ist es uns gelungen, nachdrücklich an die Opfer des KZ Katzbach in den ehemaligen Adlerwerken zu erinnern.
Das hundertfache Hinlegen von Menschen vor der Katharinenkirche und auf der Zeil war gleichsam ein kurzes Anhalten der Zeit. Eine für diesen Ort und diese Zeit ungewöhnliche Stille erzeugte Gänsehaut und auch Beklemmung. Das nachfolgende Umrisse zeichnen und Niederschreiben der Namen ließ Passanten quasi aufwachen und neugierig den Hintergrund erfragen. Einige nahmen sogar an der fortgeführten Aktion teil.
Dank Ihrer Hilfe haben wir mit dieser ersten Aktion begonnen, ein Erinnern an das KZ Katzbach anzustoßen und den Opfern einen Namen zu geben.
Die Kunstaktionen gegen das Vergessen werden fortgesetzt.
Hier einige Eindrücke von der gestrigen Aktion:
Teilnehmer und Helfer für die Aktion „Fallen“ gesucht
Eine Zahl ist ein abstrakter Begriff und es braucht deutliche Mittel um die Zahl 528 sinnlich wahrnehmbar zu machen.
528* Menschen, die Anzahl der hier begrabenen Opfer, fallen rund um die Hauptwache um, und bleiben liegen. Dann wird mit weißer Schulkreide der Körperumriss auf die Straße gezeichnet und die Teilnehmer schreiben den Namen eines Häftlings, der hier begraben ist, zu dem Umriss.
Denn hinter jedem Namen steht ein Mensch, eine Geschichte, eine zerstörte Biografie und Familie.
Die Performance findet am Montag, 24.3.2014,
zum Gedenken an den Beginns des Todesmarsches statt.
Treffpunkt: 15:30 Uhr in der Katharinenkirche, Hauptwache.
Die Performance findet bei jeden Wetter statt!
Die Anmeldung ist verbindlich.
Es ist von großer Wichtigkeit, dass 528 Menschen fallen.
Im Anschluss laden wir zu Tee, Brot und Butter, Gespräch und Meditation ein, ebenfalls in der Katharinenkirche.
Sind Sie an der Aktion interessiert, haben Sie Fragen dazu oder möchten selbst daran teilnehmen? Bitte schreiben Sie uns über das Anmeldeformular. Alternativ können Sie uns über post@kz-katzbach.de erreichen.
* Quellennachweis: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt, Grünflächenamt 333