Rückblick: Stadtspaziergang am 27.9.2014
Beim 3. Stadtspaziergang wurden 800 der „Versteckten Hinweise“ im Bahnhofsviertel, rund um die städtischen Bühnen und im Nordend platziert.
Zuvor 400 in der Nordweststadt und in Niederursel.
Hier einige Fotos des Spaziergangs am 27.9.2014.
Stadtspaziergang und Platzieren der „Versteckten Hinweise“ am 27.9.2014
Am Samstag, den 27.9.2014 möchten wir Sie herzlich einladen, uns auf einem der Stadtspaziergänge zu begleiten.
Wir starten um 11:30 Uhr am Gallus Theater.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Weg zum Hauptfriedhof zu weit ist. Wir fahren ab Galluswarte mit der Straßenbahn bis zum Hauptbahnhof und platzieren die „Versteckten Hinweise“ im Bahnhofsviertel, fahren ab Willy Brandt Platz mit der U Bahn weiter ins Nordend und platzieren ab Glauburgstraße die „Hinweise“ bis zum Friedhof. Hier besuchen wir das Grab der 528 Todesopfer des KZ Katzbach.
Fahrkarten ab Galluswarte erhalten Sie von uns.
Die in den Stadtvierteln verteilten „Versteckten Hinweise“ werden von der Bevölkerung wahrgenommen, es erreichen uns immer wieder Mails, dass Menschen von den Kunstaktionen gegen das Vergessen über die „Hinweise“ erfahren.
Margarete Rabow und ihr Team freuen sich auf Sie am kommenden Samstag.
Versteckte Hinweise werden wahrgenommen
Die „Versteckten Hinweise“ werden wahrgenommen.
Weit über tausend der limitierten Künstlerkarten wurden bisher in verschiedenen Stadtteilen angebracht. Interessierte Menschen sprachen uns gleich an, aber es kommen auch Rückmeldungen per Mail.
Die Erfahrung zeigt, dass die Karten nicht lange hängen bleiben. Wir hoffen, dass viele Passanten sich eine Karte mitgenommen haben.
Hier noch eine Zuschrift, die uns in Verbindung mit den versteckten Hinweisen per E-Mail erreicht hat. Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers.
Sehr geehrte Frau Rabow,
ich habe heute auf dem Weg zur Arbeit zu den Adlerwerken die Karten gesehen. Jeden Morgen gehe ich vorbei an der Gedenktafel zu meinem Arbeitsplatz.
Ich finde es gut dass immer wieder an diese Zeit und die Geschehnisse erinnert wird. Manchmal habe ich das Gefühl dass es erst die Generation, geboren in den 50er und 60er Jahren ist, die dies aufarbeitet. Man kennt noch die Erzählungen der Großeltern und anderer Zeitzeugen. Mir geht es so dass ich mich an solche Bemerkungen über Juden, Polen, Tschechen in meiner Kinderzeit gut erinnern kann. Man konnte es damals nicht einordnen. Heute habe ich das Gefühl dass diese Generation das Erlebte gar nicht richtig verarbeiten konnte. Ich denke man wusste sehr viel, wollte aber möglichst viel vergessen um wieder einen neuen Beginn machen zu können.
Ein älterer Herr hat mir vor zwei Wochen am Gartenzaun erzählt (ich wohne in Hanau-Steinheim) wie er als Schüler die Schändung der Steinheimer Synagoge erlebt hat. Das Gebäude steht noch. Die Schüler haben damals schulfrei bekommen um dabei zu sein. Keiner der zwei Lehrer, die das organisiert haben, so sagte er, konnten die Schüler jemals wieder respektieren.
In diesem Gespräch am Abend fragte er nach meiner Arbeit. Ich habe ihm erzählt dass ich in den ehemaligen Adlerwerken arbeite. Das erste was er darauf sagte: „da war mal ein KZ“.
Vielleicht wusste ein Schüler aus Steinheim dass es das gab, vielleicht hat er viel später darüber gelesen.Als kleines Sinnbild für den Umgang mit dieser Zeit in den sechziger Jahren, meiner Kindheit, ist ein Erlebnis dass ich später erst verstanden habe. Die Hauswirtin hatte in der Waschküche ein großes rotes Tuch eingeweicht. Ich war neugierig, sie wollte aber nichts dazu sagen. Es stand ein Festumzug an und alle wollten mit Fahnen die Häuser schmücken. Sie dachte wohl, wenn man die alte Fahne nur lange genug einweicht wird das Hakenkreuz schon rausgehen.
Ich habe mir heute einiges über das KZ, die Menschen, die Verantwortlichen und die Zustände auf verschiedenen Internetseiten angelesen und bin noch ganz erschüttert dass das alles in Frankfurt, ein paar Meter von meinem Arbeitsplatz in den Adler-Werken passiert ist.
Gruß aus Steinheim am Main
Rückblick: Stadtspaziergang am 1.7.2014
Zu siebt gingen wir von den ehemaligen Adlerwerken um 18 Uhr los. Entlang der Frankenallee und durch die Hohenstaufenstraße erreichten wir das Westend, wo wir am Westendplatz auf der Bank sitzend beschlossen, die weitere Wegstrecke mit der U-Bahn zurückzulegen. Denn wir wollten vor der Schließung des Friedhofes noch das Grab der 528 Todesopfer des KZ Katzbach besuchen.
Trotzdem wir nicht viele Spaziergänger waren, haben wir fast 1.000 „Versteckte Hinweise“ auf unserem Weg platziert.
Versteckte Hinweise – Stadtspaziergänge
Fotografien in Form von Sonderpostkarten mit dem Hinweis auf das KZ Katzbach werden an öffentlichen Plätzen und Museen als Blickfang ausgelegt oder angebracht.
Liebe Interessierte,
um die „versteckten Hinweise“ großflächig über die Stadt zu verteilen, werden wir uns auf verschiede Wege begeben.
Margarete Rabow und ihr Team lädt Sie ein, uns auf einem der Stadtspaziergänge zu begleiten. Er führt uns vom Gallus Theater zum Hauptfriedhof. Hier besuchen wir die Grabstelle der dort begrabenen 528 Todesopfer des KZ Katzbach.
Auf unserem Weg platzieren wir die Sonderpostkarten gut sichtbar an unterschiedlichen Stellen.
Ziel ist es, den „versteckten Hinweisen“ auf Schritt und Tritt in Frankfurt zu begegnen.
Die Karten der limitierten Künstleredition sind zum Mitnehmen gedacht.
Start:
1.7.2014, um 18 Uhr, am Gallus Theater, Kleyerstraße,
4.8.2014, um 18 Uhr, am Gallus Theater, Kleyerstraße,
27.9.2014, um 11:30 Uhr, am Gallus Theater, Kleyerstraße
Team-Treffen am 11. März: Das Stempeln hat begonnen
Der Stempelmarathon hat begonnen: Auf Margarete Rabow und ihr Team warten drei Europaletten, beladen mit einer Tonne Graukarton, aus dem in der Gutenbergschule 35.000 Postkarten mit dem „KZ Katzbach“-Schriftzug gefertigt wurden. Die fleißigen Helfer sind nun dabei, die Karten per Stempel mit fortlaufenden Nummern und einer Signatur zu versehen.
Die Postkarten gehören zur Aktion „Versteckte Hinweise“ und werden im Frankfurter Stadtgebiet verteilt. Neben dem Druck eines Originalmotivs von Margarete Rabow enthalten sie einen QR Code, der von Smartphones mit entsprechenden Apps gelesen werden kann. Der Code führt auf diese Website – so können interessierte Bürgerinnen und Bürger weitere Informationen zum Thema erhalten, wenn sie eine der Karten in Frankfurt entdecken.
Fotos: Niklas Rühl
Bis 24. März, dem Datum der Aktion „Fallen“, sollen etwa 13.000 Postkarten fertig gestempelt sein, damit Teilnehmer und Helfer sie vor Ort verteilen können.
Warum die Postkarten in limitierter Auflage gestempelt und signiert werden, und wie das Team diese Aufgabe bewältigt, sehen Sie in diesem kleinen Einblick in das gestrige Team-Treffen:
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei der Gutenbergschule Frankfurt bedanken.
Dank geht insbesondere an
Frau Hartmann,
Herrn Voss,
Herrn Nehren,
Herrn Döring und
die Schülerinnen und Schüler an der Schneidemaschine.